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Es ist Zeit, Schutzfeste des christlichen Patrons zu feiern, Weihnachten ist da, der Heilige Sava kommt bald
Es besteht immer noch ein großes Interesse bei Forschern verschiedener Profile (Historikern, Philosophen, Ethnologen, Archäologen) für die Sitte, die TAUFNAME, SLAVA oder HEILIG genannt wird. In den Worten des Heiligen Vladika Nikolaj Velimirovic liegt die ganze Schönheit und Bedeutung der Feier von Feiertagen, die den christlichen Heiligen gewidmet sind, vor allem der Taufslava. "Keiner hat die christlichen Feiertage so verschönert wie das serbische Volk. Es hat sie, den schön gewobenen Kelim-Teppichen ähnlich, mit rührenden und schönen Sitten verziert. Die Serben lieben und achten die Heiligen, vor allem ihre Taufslavas, wie niemand anderer. Und wirklich, wie niemand anderer in der Welt".
Im Volk ist Slava eine kirchliche Volkssitte. Bei der Annahme des Christentums hat der Heilige Sava den Priestern eingeredet, nicht die alten Volksglauben und Sitten zu verfolgen, sondern ihnen christliche Merkmale zu verleihen. "Jede christliche Familie ist eine kleine Kirche" sind die Worte des Apostels Paul, worauf die Sitte der orthodoxen Taufslava im serbischen Volk gründet." Sie ist für uns Serben ein Geburtstag und Namenstag" ist der Gedanke des Patriarchen Paul. Wie jede christliche Kirche einem Heiligen oder einem Ereignis gewidmet wird, der als deren Beschützer angesehen wird, wird jede serbische Familie unter die Schirmherrschaft eines Heiligen gestellt, an den sie sich, als ihrem Gebetsvertreter, wendet, ihn achtet und feiert. Sie ist der Ausdruck des Gottesdanks für die Sänfte der Existenz und den Gebetsakt der göttlichen Kraft und Liebe, die jeder Gläubiger in sich trägt. Die Taufslava ist "die Kirche des orthodoxen Heims", ein Denkmal des Heiligen, in dessen Taten sich Gott offenbarte. Sie ist ein Familienfeiertag, der Tag, an dem die Familienmitglieder das Christentum annahmen. An diesem Tag werden alte Unstimmigkeiten vereinigt, versöhnt und verziehen. Das ist ein Gebetsakt der Dankbarkeit an Gott, aber auch das stärkste Bindeglied zwischen den Generationen, das stärkste Siegel der Fortdauer des serbischen Volks.
In der Tradition und im Erbe der christlichen Welt des Ostens und Westens gibt es keine Taufslava. Sie stellt eines der Hauptmerkmale der Orthodoxie des serbischen Stils und der serbischen Erfahrung in diesen Gebieten des christlichen Europas dar. Aufgrund des Phänomens der Slava wird das serbische Volk von der ganzen christlichen Welt erkannt und gewürdigt. Sie ist sein, modern ausgedrückt, "hochrangierter Brand", der kräftig von seiner charakteristischen christlichen Identität und seinem tiefen Verständnis des Christentums und der Orthodoxie zeugt.
Nach bestimmten historischen Quellen reicht die erste Slava in die Zeit des Taufens von Südslawen zur Zeit der Herrschaft des Fürsten Mutimir, Ende des achten Jahrhunderts, zurück. Zunächst wurde sie als eine Kirchenslava zu Ehren des Heiligen, dem die Kirche gewidmet wurde, eingeführt. Ein Jahrhundert später verhielten sich die christlichen Missionare Cirilo und Metodije und der erste slawische Erzbischof Kliment, die die slawischen Stämme zum Christentum konvertierten, pragmatisch. Anstatt der Heimgötter und Götzen boten sie christliche Heilige an, als Beschützer des Stamms oder der Brüderschaft. Die älteste Nachricht über die Slava stammt vor 1.000 Jahren, d.h. aus dem Jahr 1018, aus dem Gebiet von Devlo, südlich von Ohrid. Die alte serbische Kirche verfaßte das älteste Gebet für den Wohlstand des Slavakuchens und Weizens. Dank diesem Akt überlebten die Sitte und die Zeremonie für den Taufnamen und wurden am besten bei den Serben bewahrt. Nach allem zu urteilen erfuhr die Slavazeremonie mehrere Phasen in der Geschichte. Die bedeutendste Phase trat in der Zeit des Heiligen Sava ein, der der Säuberung des orthodoxen Lebens und der Glaubensbekenntnis aus alten heidnischen Wurzeln eine große Bedeutung zuschrieb. Die Taufslava und die begleitende Zeremonie, die wir heute kennen, ist seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt, genauer gesagt seit dem Metropoliten Mihajlo, der sie 1862 formte. Vuk Karadzic wies als erster darauf hin, daß der Ursprung der Slava vom Taufen von Ahnen herrührt, wobei er sie mit dem Tag, an dem die Ahnen zum Christentum konvertiert wurden, in Verbindung bringt. Die heidnischen Götter wurden ersetzt durch den christlichen, und der Kult der alten Götter wurde durch Beachtung des neuen ersetzt.
Es gibt keine Slava ohne KERZE, KUCHEN, WEIZEN (Slava-Weizen), WEIN UND DIE IKONE. Das Licht der KERZE symbolisiert das Licht Christi Lehre. Der Kuchen wird als Christi Körper angesehen und hat die gleiche Symbolik, die auch bei der Zeremonie der Kommunion vorhanden ist. Der WEIZEN oder SLAVA-WEIZEN wird gekocht und zu Gottes Ruhm zu Ehren des Heiligen, der gefeiert wird, aufgetragen, für die Gesundheit und den Fortschritt des Heims und dessen Insassen, wie auch für den Frieden der Seelen aller, die in diesem Heim verstorben sind. Das Weizenkorn ist im Christentum das Symbol des ewigen Lebens, des Tods und der Auferstehung. Denn, wenn es gesät wird, stirbt es und keimt, aber aus ihm wird neues Leben geboren, das einen hundertfachen Ertrag bringt. Der WEIN symbolisiert Christi Blut, und damit wird der Kuchen und der Weizen begossen. Der Wein symbolisiert den Modus der Erzielung der Gemeinschaft im Gebet und den Dank an den Schutzheiligen. Die IKONE ist eine bildliche Darstellung des Heiligen oder des Ereignisses, die als Taufslava gefeiert werden. In der Orthodoxie stellt sie viel mehr als ein Bild oder ein Porträt dar. Durch Küssen der Ikone küssen wir Gott. Durch Versammlung um den Flammen der Slava-Kerze, des Weizens und des Weins, unter stets wachem Auge der Schutzikone, haben serbische Familien die Kraft und die Energie zum Überleben geschöpft. Die Slava ist eine Lebensinspiration, ein Garant der Dauer und des Gleichgewichts der geistigen und materiellen Lebenssphäre. Der Heilige Nikolaj Velimirovic sagt: "Die christlichen Heiligen sind keine erfundenen Götter, sondern wirkliche Personen, die als Menschen auf der Erde ein gottgefälliges Leben geführt haben, aufgeklärt wurden und das Paradies betraten. Sie beten an Gott für uns auf der Erde, und Gott, aus der Liebe zu ihnen – weil sie ihre Liebe gegenüber Gott gezeigt haben – erfüllt ihre Gebete für die Menschen".
Dank der Taufslava hat das serbische Volk zahlreiche Zwänge und Versuche überlebt und Stand gehalten, unter anderem die türkische Sklaverei, die Verfolgungen im Laufe der Weltkriege wie auch die Zwangsatheisierung, die ein halbes Jahrhundert gedauert hat. Für die Slava, wie auch für das Lied könnte man sagen: "Die Slava hat uns aufrechterhalten, ihr gilt unser Dank". Daher, wenn in einem Haus die Kerze 1.000 Jahre brennt, wer gibt uns das Recht, sie zu löschen? Es ist unsere Pflicht, aber auch unsere Ehre, die Tradition unserer Ahnen zu achten und zu befolgen, wegen uns Zeitgenossen und kommenden Generationen. So viel Zärtlichkeit, Aufrichtigkeit, Schönheit und Güte enthält der
SLAVA-GLÜCKWUNSCH.
Einen glücklichen Slava-Tag wünschen wir dir, dem Hausherrn,
Mögt ihr feine Gäste haben,
Möge der Schnaps lange um den Tisch kreisen,
Möge der Wein gut serviert werden,
Möge im Heim Einigkeit herrschen,
Möge die Gesundheit ein Geschenk Gotte sein,
Möge das Lied stets gesungen werden,
Möge das weise Wort gesprochen werden,
Allen wünschen wir eine glückliche Slava,
Mögt ihr die Slava Jahrhunderte lang feiern.
Der Internationale Ausschuß für den Schutz des Weltkulturerbes hat im Jahr 2014 in Paris, auf der ordentlichen Sitzung, den Beschluß gefaßt, daß die serbische Slava der Liste des nichtmateriellen Erbes der Menschheit unter dem Schutz der UNESCO zugefügt wird. Das ist das erste Kulturgut aus Serbien, das dieser Liste zugefügt wurde, und hat eine große Bedeutung für die serbische Kultur.
Коментари
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